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Folge 2/2005, Bremen, den 20.01.2005 (Nr. 176)   2 Jahre kleinmexiko.de: Dank allen HelferInnen
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Werkzeuge (3)

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Time stands still and passes
Minutes are lengthy and days get over
Summer's colour, grass turns brown

Chirayu Parikh: Haiku


Vor Weihnachten waren meine Freundin und ich auf einem Basar eines Vereins, der sich den Katzenschutz auf die Fahnen geschrieben hat. Ich habe mir dort einen Wecker gekauft. Denn als berufsmäßiger Frühaufsteher kann der Mensch gar nicht genug Wecker haben.
 
Dieser Wecker mit mechanischem Werk stammt aus den 50ger oder 60ger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er ist ganz anders gebaut als der moderne Wecker,den ich vor etlichen Jahren gekauft habe. Das fängt schon beim Gehäuse an. Diese äußere Schale besteht aus verchromtem Metall. Die Verchromung hat nur an zwei Stellen über die Jahrzehnte gelitten. An der Unterseite ist durch Rost an ein paar Stellen der Chrom abgeplatzt oder unterhöhlt. Aber das ist vielleicht insgesamt eine Fläche von einem Quadratzentimeter.
 
An der Oberseite des Gehäuses befindet sich ein kleiner, klappbarer Bügel, mit dessen Hilfe man den Wecker wie ein kleines Täschchen tragen kann. Unter diesem Bügel befindet sich der kleine Knopf, mit dem man den klingenden Wecker ausschalten kann. Im Bereich dieses Bügels und des Knopfes ist das Chrom stumpf geworden. Unzählige Male hat hier eine menschliche Hand den Wecker geschlagen. Die Glanzlosigkeit und die Mühen des Alltags haben hier ihr Abbild hinterlassen.
 

 
On top of the cabinet of the old alarm clock there is a little button. By means of this button one can switch off the alarm bell. Round the button the chromium has become dull./ Im Bereich des Ausstellknopfs ist das Chrom des alten Weckers stumpf geworden. Der graue Alltag hat seine Spuren hinterlassen.
 
Dabei hat der Wecker die Schläge wirklich nicht verdient, denn er ist eigentlich ein höflicher und zugleich zuverlässiger Zeitgenosse. Wenn er klingelt, dann legt er nicht gleich penetrant los. Nein, er rappelt erst einmal ganz kurz. Dann macht er eine kleine Pause.Danach rappelt er schon ein wenig länger. Dieses Spiel wiederholt er einige Male bis das Weckwerk abgelaufen ist.
 
Dieses Weckwerk ist an sich schon eine Besonderheit des Geräts. Die Uhr hat ein rein mechanisches Werk, das über eine Feder angetrieben wird. Das heißt, dass man die Uhr alle paar Tage aufziehen muß. Wenn mit dem Wecken auch das eigentliche Uhrwerk abliefe, müßte man es nach jedem Wecken neu aufziehen. Deshalb gibt es ein getrennt aufziehbares Weckwerk.
 

 
The old alarm clock has one spring mechanism for the clockwork and one for the alarm. By means of a button on the back you can directly turn the big and the little hand. You can also adjust little imprecisions on a tiny arched scale./ Der alte Wecker hat zwei getrennte Federwerke und Einstellknöpfe für's Uhrwerk und für's Weckwerk. Kleinere Ungenauigkeiten des Uhrwerks lassen sich über eine winzige bogenförmige Skala (unten) korrigieren.
 
Das Aufziehen der Uhr ist ein sinnliches Erlebnis. An der Rückwand der Uhr befinden sich zwei aufklappbare Griffe. Diese Griffe sind jeweils mit eine Welle verbunden, mit deren Hilfe man die Feder in der Uhr spannen kann. Wenn man das Gefühl hat, man müsse das Uhrwerk allmählich mal wieder aufziehen, kann man die Welle vorsichtig drehen. An der Stärke des Widerstandes, der sich beim Drehen einstellt, kann man spüren, wie stark die Feder noch gespannt ist.
 
Ferner gibt es auf der Rückseite noch zwei geriffelte kleine Knöpfe, die ebemfalls jeweils mit einer Welle verbunden sind. Die obere Welle ist mit einer Glocke gekennzeichnet. Man kann sie nur wie ebenfalls markiert im Uhrzeigersinn drehen. Damit kann man die Weckzeit einstellen. Die Weckzeit wird dem Benutzer auf der Vorderseite auf einem kleinen, gesonderten Zifferblatt angezeigt.
 
Den anderen Knopf kann man nur im Gegenuhrzeigersinn drehen. Das stilisierte Zifferblatt über dem Knopf zeigt schon an, dass man über diese Welle die Uhrzeit einstellen oder korrigieren kann. Das ist bei meiner Uhr auch täglich nötig, denn sie verstellt sich am Tag ungefähr um fünf Minuten.
 
Dieses Vor- oder Nachgehen kann man auch über eine kreisbogenförmige Skala korrigieren. Diese Skala befindet sich im unteren Teil der Gehäuserückseite. Die Skala hat fünf Striche im Minusbereich und fünf Striche im Plusbereich. Unter der Skala ist eine ebenfalls kreisbogenförmige Ausfräsung, aus der ein kleiner Stift hervorragt. Mit diesem Stift kann man den gewünschten Korrekturwert auf der Skala einstellen.
 

 
The old alarm clock has three faces./ Die alte Uhr hat drei separate Zifferblätter für Stunden und Minuten sowie für die Sekunden und schließlich für die Weckzeit.
 
Das große Zifferblatt auf der Vorderseite zeigt die Zeit in Stunden und Minuten an. In großen Leuchtziffern geht es von 1 bis 12. In kleinen Ziffern steht jeweils noch die Nachmittags- und Abendzeit von 13 bis 24 Uhr an den Leuchtziffern.
 
Ferner gibt es eine sechzigteilige Minutenskala.Auf einem gesonderten kleinen Zifferblatt auf der Vorderseite wird auch noch die Sekunde angezeigt.
 

 
Both my alarm clocks: on the left the old one/ Meine beiden Wecker, links das 50ger-Jahre-Modell.
 
Mit der Bewegung des Zeigers von Sekunde zu Sekunde ist ein Geräusch verbunden verbunden. Pro Sekunde macht es einmal Tick-Tack. Und dieses sprichwörtliche Tick-Tack-Geräusch ist für mich der wesentliche Unterschied zu meinem modernen Wecker. Denn der macht pro Sekunde nur eimal ziemliche leise, trocken und nüchtern einfach 'klack' in seinem Kunststoffgehäuse.
 

 
The modern quartz-controlled clock only has one face./ Der moderne Quarzwecker hat nur ein Zifferblatt.
 
'Einmal, einfach und nüchtern' ist überhaupt das Konstruktionsprinzip meines modernen Weckers mit Quarzwerk. Alle Leistungen werden mit einem Zifferblatt erbracht. Die Stunden und Minuten werden mit den entsprechenden Zeigern an einer Skala von 1 bis 12 angezeigt, in die eine sechzigteilige Minutenskala eingearbeitet ist. Die Zusatzinformation 13:00 bis 24:00 entfällt. Über die Minutenskala werden mit einem schmalen Zeiger gleichzeitig die Sekunden angezeigt. Ein fast ebenso schmaler roter Zeiger dient dazu, auf demselben Zifferblatt die Weckzeit einzustellen. Um die Weckzeit festzulegen, dreht man einen kleinen grauen Knopf auf der Rückseite des Kunstoffgehäuses. Den Knopf kann man in beide Richtungen bewegen.
 
Die angezeigte Uhrzeit kann der Mensch mit diesem Knopf zunächst nicht verändern. Um das zu bewerkstelligen, muß man zunächst eine Blende am hinteren Teil des Gehäuses nach unten abziehen. Dadurch wird eine Sperre gelöst. Jetzt kann der Benutzer den Knopf und die damit verbundene Welle etwas hochziehen. Die hochgezogene Welle bewegt jetzt Stunden- und Minutenzeiger. Erst wenn man die Welle wieder das besagte Stückchen ins Gehäuse zurückgedrückt hat kann man die Blende wieder aufschieben. Hinter der Blende befindet sich übrigens auch das Batteriefach.
 

 
On the back of the modern quartz-controlled clock there is only one button./ Der moderne Quarzwecker hat nur einen Einstellknopf auf der Rückseite.
 
Es gibt auf der Gehäuserückseite noch ein kleines rundes Loch. Hinter diesem Loch steckt eine Art Lautsprecher. Mit diesem Lautsprecher wird ein hoher Piepton für Wecken erzeugt. Dieser Piepton setzt wird viermal schnell hintereinander ausgesendet. Dann entsteht eine kurze Pause. Die Töne und die kleine Pause werden wiederholt, solange bis man entnervt auf einen großen grauen Knopf drückt, der sich auf der Oberseite des Weckers befindet.
 
Weitere Haikus von Chirayu Parikh
 
(wird fortgesetzt)

Werkzeuge (1)

Werkzeuge (2)

Werkzeuge (4)

English summary:
 
Time stands still and passes
Minutes are lengthy and days get over
Summer's colour, grass turns brown

Haiku by Chirayu Parikh

I have a fitfty-years-old mechanical alarm clock and a modern one, which runs on battery. The cabinet of the old alarm clock is made of chromium-plated metal.
 
On top of the cabinet there is a little button. By means of this button one can switch off the alarm bell. Round the button the chromium has become dull. Many thousands of times a hand pressed the button. The lacklustre ardous day-to-day life has left its mark.
 
The old alarm clock doesn't deserve such blows. He is a polite contemporary. He starts to wake up his owner with a short ring. Then he takes a little break. After the break he rings a little bit longer ... and so on.
 
The old alarm clock has two separate spring mechanisms, one for the clockwork and one for the alarm. When you wind up the clock mechanismisms, you can feel the tension of the spring.
 
One can set the time by two methods. By means of a button on the back you can directly turn the big and the little hand. But you can also adjust little imprecisions on a tiny arched scale on the back of the cabinet.
 
The old alarm clock has three faces. There is a large one for the hours and the minutes, there is a small one for the seconds and another small one for the alarm bell. It goes tick-tock once a second.
 
In contrast to it the modern alarm clock only goes tock once a second. It's made of plastic. And probably that's why its 'tock' is a quite soft and 'dry' tone.
 
The most important constructional feature of the modern quartz-controlled clock is its austerity. It only has one face. On the back of the cabinet there is only one button. This button serves to set the alarm. It's more complicated to set the time: First one has to open the battery compartment on the back. Then you are able to pull out the only button a little. Now you can turn the big and the little hand.
 
The modern alarm clock is less sensitive than the old one. Its alarm bell straightaway starts with all its power.
 
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