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Nr. 9/2007, Bremen, den 17.5.2007, Nr. 237  10 Jahre Jan Frey, Verlag: Danksagung

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26.3.2007
Meine Frau und ich fahren zur Hochhaussiedlung in Osterholz-Tenever hinaus. Bereits aus dem Bus heraus sehe ich zwei Männer, die am Rande des Quartiers Müll einsammeln. Dort , wo an der Neuwieder Straße früher der Block stand, der vom Paradies so elend weit enfernt war, sprießt jetzt eine Wiese. Der Block mit der Hausnr. 1 auf der gegenüberliegenden Straßen Seite ist eingerüstet. Er wird gestrichen.
 
Wir zählen 104 Klingelschilder. Die meisten davon sind beschriftet. Auf einem Schild steht 'Pförtner'.Den Klingelschildern nach zu urteilen haben über die Hälfte Menschen ausländische Wurzeln.
 
Unser erster Weg führt uns zum K****-Markt, einem kleinen Lebensmittelgeschäft im Haus Nr. 3. Der Besitzer, Herr H., sagt uns, dass das Geschäft noch einigermaßen laufe.
 

 
Der K****-Markt
 
Viele seiner früheren Kunden lebten aber in dem abgerissenen Block, in dem früher auch sein Geschäft war. Diese Kunden vermißt er. Mit einem pessimistischen Unterton verweist er darauf, dass demnächst ein weiterer Komplex auf der anderen Straßenseite abgerissen wird (und - ungesagt - damit weitere Kunden schwinden.)
 

 
Die Wiese, auf der früher ein Hochhaus stand.
 
Wir gehen in den Block, in dem sein Geschäft ist. Fast überall riecht es nach Farbe, denn auch hier wird die Fassade gestrichen. Innen sieht es noch ziemlich heruntergekommen aus, aber der Geruch der Fassadenfarbe wirkt wie ein gutes Vorzeichen für das Innenleben des Blocks.  
 
Hochhaus Neuwieder Str. 3
 
Das Hochhauses Neuwieder Str. 3 - eingerüstet
 
Die noch abzureißenden Blocks sind in einem erbarmungswürdigen Zustand. Viele Wohnungen scheinen leer zu stehen. Entsprechend tragen viele Klingelschilder schon keine Namen mehr, aber im Gegensatz zu früheren Zeiten es ist jetzt wenigstens eine schwarze Blende auf diesen Klingeln angebracht.
 
Die Allgemeinärzte, die im abgerissenen Block ihre Praxis hatten, sind in niedrigere Blocks auf der anderen Straßenseite umgezogen. Wir gehen in die Praxis hinein. Hinter dem Tresen sitzt unter anderem eine Frau orientalischer Herkunft. Sie wirkt freundlich und gleichzeitig resolut. Das Wartezimmer ist voll. Vor dem Block stoßen wir auf eine kleine Versammlung alter russischer Männer mit Schirmmützen und Jackets.
 
Wir gehen hinter die Blocks. Dort zieht sich ein kleines Gewässer hin, das von parkähnlichen Anlagen gesäumt wird. Die Wände der Blocks haben teilweise grüne Patina angesetzt. Die ganze Wohnanlage befindet sich also eigentlich in einer schönen Umgebung. Das einzige wirkliche Manko ist der Verkehrslärm, der von der nahegelegenen Autobahn kommt. Als wir wieder zur Hauptstraße, Otto-Brenner-Allee, kommen, sehen wir ein kleines Kreuz auf der Wiese vor dem Block Hausnr. 1.Ein Anwohner erzählt uns, ein Motorradfahrer sei wegen überhöhter Geschwindigkeit aus der Kurve getragen worden und tödlich verunglückt.
 
Die nächste Folge berichtet von einem weiteren Besuch in Osterholz-Tenever.

8 Schritte

Der K****-Markt

60 Schritte (1)

60 Schritte (2)

Wieder besucht (11)

Parolen (21)

Wieder besucht (19)

Bitte lesen Sie Charlie Dittmeiers Bericht über die Lichter von Phnom Penh vom 7. August 2001. Der Link führt auf die letzte Notiz des Jahres. Bitte nach unten scrollen!

Bitte beachten Sie auch die Informationen der internationalen Plakatgruppe Loesje, die junge Menschen in Europa und Asien zu Botschaftern der sogenannten UN-Milleniumsziele für Armutsbekämpfung ausbildet.

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aus gesundheitlichen Gründen
Freitag, den 15.6.2007
Ich bitte um Verständnis.

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