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Folge 67a/2002, Bremen, den 27.10.2002
!!Nächste Folge am Mittwoch, den 06.11.2002!!

Schneisen (5 a)
 

        
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22.10.2002, nachmittags
Auf einem Streifzug fahre ich immer am Rande der Häfen entlang und gelange schließlich in die Hüttenstraße. Der bewohnte Teil dieser Straße ragt wie ein Finger in das Gewerbegebiet um den Ölhafen und das Areal der Stahlwerke Bremen hinein. Er endet vor dem Tor der Hütte.


Blick von Unterführung Riedemann- Straße auf Ölhafen und Stahlwerk.

An diesem Nachmittag ist die Hüttenstraße ziemlich. ausgestorben. Ein säuerlicher Geruch liegt in der Luft. Wohnhäuser gibt es lediglich an der rechten Seite der Straße. Viel Gebäude sind staubgrau, etliche wirken verlassen, weil die Jalousien heruntergelassen oder die Fenster sogar mit Brettern vernagelt sind. Durch meinen Kopf geht das Wort Baumgrenze.

24.10.2002
Ich kehre zurück in die Hüttenstraße. Heute läßt es sich frei atmen. Gleich an einem der ersten Häuser treffe ich einen Rentner . Er wohnt seit 1948 in dieser Straße.


Links die ersten Häuser und der Beginn der Hüttenstraße. Unmittelbar vor diesen Häusern endet bis jetzt die Autobahn 281.

Ich frage ihn, wie es sich denn hier wohne. Er hebt hervor, dass es abends ab 18:00 Uhr nach Betriebsschluß der umgebenden Firmen doch ziemlich ruhig sei. Am Wochenende sei es total ruhig. Der LKW-Verkehr werde zu einem Teil von einer Logistikfirma verursacht. Auch Speditionsunternehmen seien hier ansässig. Die Bahntrasse, die auf der linken Seite parallel zur Straße verlaufe, werde von den Stahlwerken genutzt. Früher habe hier eine Straßenbahn-Linie bestanden. Heute würden nur noch zwei Buslinien verkehren, die nur früh morgens und dann erst wieder ab Mittag führen.

 
Wir kommen auf die Nachbarschaft zu sprechen. Viele Häuser seien in Stadteigentum, einige wenige seien noch bewohntes Eigentum. Hier solle in absehbarer Zukunft die Autobahn 281 fortgeführt werden. Sie solle unter dem Hüttengelände und der Weser hindurchgeführt werden. Er vermutet, dass dann wohl einige Häuser weichen müßten. Genaues wisse man aber noch nicht. Die Frage, ob auch er und seine Familie weichen müssen, klingt an.



Ich spreche ihn auf den Geruch an, der hier gelegentlich in der Luft liegt. Er erklärt mir, dass sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein ehemaliges Raffineriegelände befinde. Der Boden dort sei mit Hinterlassenschaften der Mineralöl-Verarbeitung verseucht und werde gegenwärtig saniert. Bei diesem Sanierungsprozeß entstünden auch Geruchsbelästigungen. Der Mann hat lange Jahre selbst bei der Raffinerie gearbeitet. Vor sieben Jahren ist er Rentner geworden. Damals bekam er eine schwere Krankheit, deren Ausbruch er aus heutiger Sicht auch mit seiner Berufstätigkeit im Mineralölbereich in Verbindung bringt.
Plötzlich tauchen zwei Reiterinnen auf. Sie sind von einer nahegelegenen Pferdewiese zu einem Ausritt aufgebrochen. Die beiden jungen Damen ermuntern mich, die Wiese zu besuchen. Ich könne sie nicht verfehlen, weil vorne am Grundstück ein Pferdeanhänger stehe.


Blick in die Hüttenstraße von der Höhe der Pferdewiese: rechts die Haltestelle des Busses, links unter der Baumreihe die Bahntrasse.

Ich finde das Grundstück aufgrund der Beschreibung schnell.



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